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Magazin

28.11.2016

Optik ist nicht alles

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

Wenn es um die Optik von Klavieren und Flügeln geht, haben die meisten Klavierliebhaber einen doch recht uniformierten und einseitigen Geschmack: schwarz und hochglanzpoliert, mit geraden Linien sollte ein Instrument anscheinend sein …

Doch spielt die Optik wirklich eine Rolle?

Klangkörper eines Flügels mit Saiten

Immer wieder kam es zu Applikationen an schwarzen Instrumenten, hat man einmal Beschläge und Pedale in Messing verarbeitet, oder aber solche in Chrom (gebürstet oder poliert). Und dann gibt es auch immer wieder irrwitzige Design-Varianten von Instrumenten, gleichgültig von welchem Hersteller. Das sind natürlich besonders beliebte oder verhasste Instrumente, denn es muss schon in ein bestimmtes Ambiente passen, will man solche außergewöhnlichen Instrumente richtig präsentieren. Aber spielt es wirklich eine Rolle, wie ein Instrument aussieht? Natürlich ist es so, denn die Lust ans Instrument zu gehen, wird mit der optischen Qualität und Anziehungskraft gesteigert. Doch wenn man dann in privaten Haushalten sieht, wie Instrumente aufgestellt sind, wie beispielsweise Flügel abgedeckt und mit einer gewissen Anzahl an nützlichen Dingen als Ablagefläche genutzt werden, scheint die Optik dann doch eine geringere Bedeutung für den Spieler zu besitzen. Und genau so ist es auch: Die Optik ist nur wichtig, wenn ein Instrument neu ist. Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist weitaus wichtiger, welche klanglichen Qualitäten es besitzt und wie es sich spielen lässt.

In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts waren furnierte Klaviere en vogue: Nussbaum, Eiche und andere einheimische Hölzer waren allerorten zu finden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es sogar vielfach Konzertinstrumente in Furnierholz, oftmals in teurer Rosenholz-Optik. Dann wurde immer mehr das Schwarz ein Inbegriff für ein Klavier oder einen Flügel. Dabei denkt man doch, dass die Spieler auf ein individuelles Instrument schauen. Doch das ist im Bereich der akustischen Tasteninstrumente vollkommen verloren gegangen, auch wenn es heute wieder einige Furniere gibt, die bei Klavieren gefragt sind: Ahorn, Birnbaum oder auch wieder Kirsche.

Wieso solche Trends existieren?

Nun, die große Möbelindustrie kreiert mit ihren Entwürfen immer wieder neue Trends, die sich dann auch in den privaten Wohnzimmern wiederfinden. Da sind auch Furniere gefragt. Und diese Trends wirken sich dann eine zeit später auch auf die Klavierhersteller aus.

Dennoch: selbst wenn man ein gutes gebrauchtes Instrument sucht, sollte man seine Suche nicht zwingend nach der Optik ausrichten, sondern danach, wie ein Instrument klingt und wie es sich spielen lässt. Dann kann es auch einmal ein tolles Klavier in Nussbaum-Optik sein, das sich in einem hervorragenden Zustand und mit einem brillanten Klang zeigt. Sich wegen der Optik einzuschränken, ist der falsche Weg, wenn man „sein“ Instrument sucht.

Carsten Dürer
Chefredakteur PIANONews

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