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Altes muss weg
Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,
wenn es Bücher geht, wenn es um CDs geht, wenn es um Kleidung geht, wenn es um irgendetwas geht, von dem wir denken, dass wir es nicht mehr benötigen, sagen wir leichten Herzens: das kann weg. Dies ist auch der Fall bei Tagesbedürfnissen wie Geschirr, Gläsern, ja selbst bei Möbeln etc.
Manche versuchen noch nachhaltig zu denken und bieten ihre Dinge dann in Second-Hand-Shops oder bei Ebay zum Verkauf für ein paar Euros an. Aber das ist wohl eher die Ausnahme, wenn man sich einmal die städtischen Recyclinghöfe anschaut und nur einmal einen Blick in den Holz- oder den Elektronik-Container wirft. Manches Mal denkt man dann, da hätte ich gerne noch einmal drüber geschaut … Anders ist das bei Klavieren. Warum eigentlich?
Wenn man einmal auf private Plattformen schaut, dann ist es bemerkenswert, welche Arten von Klavieren dort angeboten werden: oftmals sind sie so alt und teilweise nicht spielbar, dass es schon eigenartig scheint, dass sie überhaupt irgendwo angeboten werden. Natürlich versteht jeder, der sich einmal damit beschäftigt hat, warum das so ist: Zum einen gibt es oftmals kein Gespür dafür, dass es sich eigentlich um einen Wegwerfartikel handelt, da das Äußere oftmals nichts über den inneren Zustand aussagt.
Doch wenn ein Auto irreparabel ist, dann stellt man es ja auch nicht ins Internet und hofft, dass es jemand abholt, oder? Genau so versucht man es aber mit Klavieren zu tun. Natürlich ist immer erwähnt: Nur an Selbstabholer? Wer will denn ein Klavier schleppen, wenn es eigentlich nicht mehr zu reparieren ist? Und ein Transport ist nicht gerade preiswert. Oftmals sehen die Besitzer aber nur das Äußere, also das Gehäuse, denken dann, dass es doch etwas wert sein sollte. Aber als Möbel kann man das Gehäuse meist nicht nutzen, da man das Instrument ja entkernen müsste, was so aufwendig wäre, dass man sich direkt ein solches Möbel vom Schreiner bauen lassen könnte.
Was also machen mit einem Instrument, einem Klavier oder Flügel, den man entsorgen will? Nun, eigentlich ist es Sperrmüll. Das bedeutet, dass man es eigentlich zum Wertstoffhof bringen kann. Abholen tun die Entsorgungsunternehmen in den Städten diese Instrumente eher nicht, da sie niemand in den Lkw heben kann. Aber es gibt auch Spezialfirmen, die auf die Entsorgung von Klavieren spezialisiert sind. Dann muss man allerdings eine Gebühr zahlen. Aber wenn diese oft schon unter 100 Euros liegt, dann ist es eigentlich ein Witz bei solch einem schweren Gegenstand, der auch noch entsprechend seiner unterschiedlichen Bestandteile fachgerecht entsorgt werden muss.
Wer aber nun doch in Not ist, solch einen Schritt gehen zu müssen, der kann auch selbst das Klavier in seine Bestandteile zerlegen und dann diese vom Entsorgungsunternehmen abholen lassen. Aber fragen Sie einfach einmal Ihren Fachhändler vor Ort, denn der hat sicherlich häufiger damit zu tun. Geben Sie sich einen Ruck und entsorgen Sie lieber ein altes Instrument und machen damit auch Platz für ein neues auf dem Markt, denn oftmals werden schrecklich schlechte Instrumente über Jahre hinweg von privater zu privater Hand gegeben, die eigentlich schon lange hätten entsorgt werden müssen.
Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -